Spricht man mit Kunden, Projektmanagern und Leuchtenherstellern sind sich die meisten einig. Der Abschluss eines LED-Projektes kann zwischen 18 und 24 Monaten dauern, im ungünstigsten Fall wird die Beleuchtungslösung gar nicht umgesetzt! Woran liegt das? Und was kann getan werden, damit die Umstellung auf energieeffiziente LED-Beleuchtung zügig erfolgt?
Der Grund liegt möglicherweise in der Komplexität der Projekte, die häufig unterschätzt wird.
Es hört sich leicht an: Das Unternehmen möchte die Liegenschaften energetisch sanieren. Dazu soll exemplarisch eine Halle auf LED-Technik umgerüstet werden und die Lösung in den anderen Hallen im weiteren Verlauf genauso umgesetzt werden. Man vergleicht ein paar Lösungen miteinander, die alle ergeben, dass sich eine Umstellung auf LED-Licht rechnet. Es wird die günstigste Lösung gewählt und die richtigen Produkte gekauft. Der Elektriker hat kaum Arbeitsaufwand: Die Kabel liegen an der richtigen Stelle, es muss lediglich ein Austausch der Leuchten stattfinden. Es ist vermeintlich alles kein Problem: “Das haben wir gleich gemacht!”
So oder ähnlich sieht die Wunschvorstellung der Beteiligten aus: vom Leuchtenhersteller, LED-Vertriebsmitarbeiter und vom Kunden. Es wäre einfach: Altes Licht raus, LED rein, fertig. Leider sieht die Praxis anders aus. Es gehört viel mehr dazu als anfänglich gedacht. Die Bestandspläne sind veraltet oder existieren nicht, es wurden vor Jahren Lichtbänder ausgetauscht oder mal schnell unterschiedliche Lösungen eingebaut. Die Kabel sind veraltet oder brüchig, die Unterverteilung ist zu gering dimensioniert und läuft heiss. Das bestehende System ist nicht nachrüst- und dimmbar beziehungsweise mit moderner Steuerungstechnik bestückbar. Oft sind die genauen Nutzungsanforderungen nicht definiert.
Wir könnten Dutzende von Fälle nennen, in denen wir mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hatten und am Ende doch gute Lösungen entstanden sind. Die Vorteile liegen auf der Hand, darüber hatten wir in dem Beitrag von letzter Woche gesprochen. Die Umsetzung ist bei positiver Evaluierung anzuraten. Wir LED-Experten von Klares Licht® haben eine definierte Vorgehensweise entwickelt, wie wir unsere Projekte umsetzen und stellen diese als 28-Punkte-Programm zur Verfügung (Download am Ende des Artikels).
Die Komplexität des Projektes ist abhängig von der Größe und der Anzahl der Applikationen sowie der beteiligten Personen. Die Projekte inkludieren unterschiedliche Bereiche sowie eine Anzahl von Gewerken, die abgearbeitet werden müssen. Daher gibt es eine Struktur, der in jedem Fall gefolgt werden sollte.
Die Bestandsaufnahme
beinhaltet eine Reihe von Parametern, die die Bausteine für den Erfolg eines Projektes ausmachen. Es gilt die Situation und die Anforderungen genau zu untersuchen. Welche Arten von Arbeit werden in dem Gebäude verrichtet, wofür brauchen wir das Licht in welchem Bereich genau? Welche Technik ist erforderlich? Welches Potential bietet die vorhandene Infrastruktur und die Tageslichtversorgung? Wie sieht die Bestandslösung aus, was kann verwendet werden? Gibt es hier Optimierungspotential? Wie sieht die Nutzungsdauer des Objektes aus? Wie muss die Beleuchtung an der Einrichtung ausgerichtet werden?
Die Auswahl möglicher Leuchtenhersteller und Produkte
muss den Anforderungen im Projekt gerecht werden. Die Beleuchtungsergebnisse der Lichtplanungen werden über die Softwaretools Dialux oder Relux miteinander verglichen. Dann müssen verschiedene Auswahlkriterien untersucht werden: Effizienz, Leistungsaufnahme, Daten der Leuchten, Garantiebedingungen und Preise. Die Qualität der Produkte und der Service der Hersteller spielt im weiteren eine entscheidende Rolle. Die Kostenanalyse ist aufwändig. Die Kennwerte sind zu analysieren und in der Regel optimierbar. Die Angebote der Leuchtenhersteller und die der an der Umsetzung beteiligten Gewerke müssen geprüft und bei Bedarf modifiziert werden. Der Vergleich aller Angebote, Preise und Kalkulationen, die Preisverhandlungen sowie schlussendlich die Vergabe sind nicht nur zeitintensiv, bedürfen professioneller Kenntnisse des Marktes und umfangreicher Projekterfahrung.
Eine Bemusterung der 2 bis 3 wichtigsten Lösungen ist nach unserer Erfahrung obligatorisch, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Hierbei spielen u.a. die gesetzlichen Vorgaben gem. der Arbeitsstättenrichtlinie ASR A3.4 wie
- Lichtqualität
- Horizontale und vertikale Ausleuchtung
- Gleichmäßigkeit G1, G2
- Blendwirkung (UGR-Wert)
eine wichtige Rolle.
Geprüft werden muss außerdem, ob der Kunde ggf. kein eigenes Geld investieren möchte, sondern die Investition über einen Leasinggeber bzw. Kontraktor finanzieren lässt. Bei den schnellen Amortisationszeiten von 1-4 Jahren, steht in der Regel einer Fremdfinanzierung nichts im Wege.
Sind die Aufträge erteilt, geht es in die nächste Runde.
Der Plan zur Umsetzung
der Elektroinstallation und Montage wird erstellt. Die Termine müssen fixiert und die Anlage nach Montage überprüft werden. Die Erfassungsbereiche der Sensoren werden genau ausgerichtet und die Mitarbeiter in die Software zur Steuerung der Anlage eingewiesen. Die Dokumentation muss aussagekräftig erstellt werden.
Ein idealer Projektabschluss bezieht sogar Marketingmaßnahmen mit ein. Alle projektbezogenen Analysen, Energieverbrauchswerte, Einsparpotentiale, Graphiken, Fotos und Texte werden professionell aufbereitet und stehen für Pressearbeit zur Verfügung.
Denn ein Best-Practice LED-Projekt spart nicht nur große Mengen Energie und CO2-Emissionen ein und das für 30 Jahre und länger, sondern verhilft dem Unternehmen in der Öffentlichkeitswirkung zu einem nachhaltigen Image.
Erst wenn alle vorgenannten Punkte erfolgreich implementiert wurden, kann man von einem erfolgreichen Abschluss für alle Beteiligten sprechen.
Laden Sie sich jetzt den 28-Punkte-Programm für Ihr LED-Projekt herunter. Falls Sie sich Unterstützung wünschen oder Fragen haben, nehmen Sie bitte einfach Kontakt mit uns auf.
Wir freuen uns über Ihre Meinung und Erfahrung mit intelligenten LED-Beleuchtungssystemen im Nachrichtenfeld.
Herzliche Grüße
Nicolas von Wilcke und Team